Warum ich eure Blogposts so scheiße finde
Unter diesem etwas reißerischen Titel hielt Christian de Vries (@prcdv) auf dem Barcamp München eine Session. Was ich daraus gelernt habe, möchte ich euch hier zeigen.
Sorry wegen der Clickbait Headline – Aber das war eben genau der Titel der erwähnten Session ;)
Seine Punkte bezogen sich hier auf das Beispiel eines Barcamp Nachbericht und lässt sich natürlich nicht zu 100% auf alle anderen Blogposts Übertragen
Inhaltsverzeichnis
Das wichtigste zuerst: Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum?
Gute Blogposts sollten die sechs berühmten „W-Fragen“ bereits im ersten Absatz beantworten. Ein schlechter bleibt sonst ungelesen.
Schon der erste Satz sollte mindestens Antwort auf die grundlegenden Fragen nach dem „Was“, also dem Thema beziehungsweise Anlass beantworten. Dazu noch ein „Wer“ welches sich auf die Informationsquelle bezieht.
Aber auch der Hinweis auf die Aktualität, also das „Wann“ und gegeben Falls die räumliche Einordnung, also einen „Wo“ gehören zwingend dazu. Zumindest Ansatzweise sollte noch auf ein „Wie“ und „Warum“ eingegangenen werden. Details dazu folgen dann in den weiteren Absätzen. Wenn schon in den ersten Sätzen klar wird, um was es in dem Post geht, wird der Leser neugierig.
Zuerst den Blogpost verfassen – Dann die Überschrift
„Denn die Überschrift ergibt sich erst aus dem Text“ – so meint Christian de Vries.
Ich persönlich komme jedoch nicht ohne eine – zumindest vorübergehende – Überschrift aus. So setze ich mir ein gewisses Ziel, welches ich im Text erreichen will. Wenn der Text fertig ist, passe ich die Überschrift meist noch etwas an.
Verwende Zwischenüberschriften
Diese machen den Beitrag wesentlich übersichtlicher und dadurch einfacher zu lesen. Eine Zwischenüberschrift sollte kurz und knackig durch den Beitrag führen und erwähnen um was es in dem Absatz darunter geht. Sie sollten allerdings nicht zu sachlich formuliert werden. Die muss den Leser neugierig machen, den Absatz darunter zu lesen. Das lässt sich beispielsweise durch eine Fragestellung erreichen.
Vermeide Abkürzungen und Sonderzeichen
Denn i.d.R. werden Texte durch div. Abk. wie z.B. nur schwerer zu Lesen.
Es handelt sich um Blogposts und keine Kleinanzeige in der Zeitung wo für jeden Buchstaben bezahlt werden muss. Auf Sonderzeichen sollte man ebenfalls so weit wie möglich verzichten.
Bei Aufzählungen Spiegelstriche verwenden
Egal ob Striche, Punkte oder Zahlen. Aufzählungen werden dadurch übersichtlicher und der Leser kann den Inhalt schneller und einfacher erfassen.
- Erster Punkt
- Zweiter Punkt
- Dritter Punkt
- Vierter Punkt
- Erster Punkt
- Zweiter Punkt
- Dritter Punkt
- Vierter Punkt
Nicht zu stark auf Keywords fixieren
Keywords und SEO sind im Internet natürlich sehr wichtig. Die darf man natürlich geschickt in seinen Text einbauen. Man sollte jedoch auf keinen Fall den umgekehrten Weg gehen und nur einen wirren Text um seine Keywords herum schreiben.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
Das ist übrigens nicht wie häufig vermutet ein chinesisches Sprichwort.
Am 8. Dezember 1921 veröffentlichte Fred R. Barnard in der Fachzeitschrift Printers’ Ink, eine Anzeige. Diese hatte dem Slogan „One Look is Worth A Thousand Words“
Diesen Satz sollte man sich auch zu Herzen nehmen. Aussagekräftige Bilder machen lange Texte gleich spannender und interessanter. Verwende zusätzlich Bildunterschriften.
Natürlich sollte das Bild auch einen Bezug zum Text haben ;)
Blogpost erstellen – warten – Überarbeiten
Soweit zeitlich möglich: Blogposts komplett erstellen. Dann eine Stunde oder sogar einen Tag abwarten. Man sollte sich auf jeden Fall vollständig vom schreiben und vom Beitrag lösen und einen freien Kopf bekommen. Wenn man sich dann ein zweites Mal mit dem Text befasst eröffnen sich oft völlig neue Ansichten und Ideen.
Ersetze (fast) jedes Komma durch einen Punkt
Auch zu lange Sätze sind schwierig zu lesen. Vermeide Kommas, setze gleich einen Punkt und beginne einen neuen Satz. Man sollte nicht mehr als 14 Wörter pro Satz verwenden. Nach sechs bis sieben Zeilen empfiehlt es sich einen Absatz zu machen.
Besonders wichtig: Nicht sklavisch daran halten. Es soll nur helfen, lesbarere Texte zu schreiben. ;) Viel Erfolg!
Ui, ich gestehe: ich verwende wahrscheinlich zu viele Abkürzungen.
LG, Tina
Hm, bei dem TItel habe ich wirklich mehr erwarten als diese paar Punkte, die jeder ohnehin wissen sollte. Keine Leseempfehlung und aus meiner persönlichen Sicht schwache Umsetzung!
Puh, das mit den Komma´s sollte ich mir wohl zu Herzen nehmen. Die gedachte Wörtzahl von 14 pro Satz ist da sehr hilfreich.LG Romy