Zum Tag der 112: Rettungswagen mit innovativem Design
Durch einen innovativen QR-Code auf Rettungswagen erwischen sich Gaffer selbst auf frischer Tat
Inhaltsverzeichnis
Europäischer Tag des Notrufs 112
Das Europäische Parlament, der Rat der Europäischen Union und die EU-Kommission haben im Jahr 2009 gemeinsam und aufgrund der im Datum enthaltenen Notrufnummer (11.2.) den 11. Februar zum jährlichen Europäischen Tag des Notrufs 112 erklärt, um die europaweite Gültigkeit des Euronotrufs 112 sichtbarer und die Vorteile der europaweiten Notrufnummer bekannter zu machen. Der Impuls für die Einführung eines Euronotruftages kam aus dem Europäischen Parlament und wurde dort bereits im Umfeld der Vorbereitung der Erklärung des Europäischen Parlaments zur Europäischen Notrufnummer vom 25. September 2007 diskutiert.
Quelle: wikipedia
Rettungswagen mit innovativem Design
Eine Innovation der Johanniter-Unfall-Hilfe und der Kreativagentur Scholz & Friends kommt auf die Straße: mehr als 30 Rettungswagen der Johanniter werden aktuell mit einem innovativen Design ausgestattet, welches Gaffern ihr schädliches Verhalten bewusstmachen soll.
Kevin Grigorian, Geschäftsbereichsleiter Rettung & Medizinische Dienste der Johanniter-Unfall-Hilfe und selbst Notfallsanitäter, sagt dazu:
Wir möchten den Tag der 112 nutzen, um darauf aufmerksam zu machen, wie gefährlich Gaffen ist. Können Einsatzkräfte nicht rechtzeitig den Unfallort erreichen oder werden von ihrer Arbeit abgelenkt, gefährdet das das Leben der Unfallopfer. Zusätzlich gefährden die fotografierenden oder filmenden Schaulustigen auch ihr eigenes Leben, wenn sie dadurch im Straßenverkehr unaufmerksam werden oder sich für ein ‚gutes Foto‘ in den Gefahrenbereich bewegen.
Grigorian hebt jedoch hervor:
Ein Handy am Unfallort kann auch sinnvoll eingesetzt werden: Werden Passanten Zeugen eines Unfalls, kann durch Erste Hilfe Leben gerettet werden. Dazu gehört auch, die 112 zu wählen!
Die Idee hinter dem Slogan
Mit einem innovativen digitalen Design auf Basis der QR-Code-Technologie, das an Rettungsfahrzeugen angebracht wird, sollen Schaulustige, die mit ihrem Smartphone das Geschehen festhalten wollen, davon abgehalten werden. Er löst auf dem Handy der Fotografierenden den automatischen Warnhinweis „Gaffen tötet!“ aus. So soll Gaffern ihre Tat unmittelbar bewusstgemacht werden.
Teilnehmende Rettungswachen der Johanniter
An den Standorten Düren (NRW), Rodgau (Hessen), Erfurt (Thüringen), Hermannsburg und Beckedorf (Niedersachsen), Ludwigsburg (Baden-Württemberg), Nossen (Sachsen) und Berlin sind die beklebten Rettungswagen schon auf den Straßen zu sehen.
Die Standorte Seligenstadt (Hessen), Koblenz (Rheinland-Pfalz), Radebeul und Naumburg (Sachsen-Anhalt), Cottbus (Brandenburg), Stetten (Baden-Württemberg), Hiddensee, Wismar, Lindetal und Altenkirchen (Mecklenburg-Vorpommern) folgen in den kommenden Wochen.
Die wissenschaftliche Begleitung
Parallel zum praktischen Test auf der Straße werden das „Gaffen“-Phänomen und die Reaktionen auf die beklebten Rettungswagen von der Akkon Hochschule für Humanwissenschaft wissenschaftlich untersucht. Ein fünfköpfiges Team um Prof. Marisa Przyrembel bezieht sich dabei auf Aspekte der Notfall-, Sozial- und Motivationspsychologie, um dem Phänomen „Gaffen“ näher zu kommen.
Es fehlt seit Jahren eine belastbare Studie mit bundesweiten belegbaren Zahlen zu diesem Thema. Das wollen wir ändern.
fügt Prof. Dr. Marisa Przyrembel hinzu. Zusätzlich soll das neue Design im praktischen Einsatz geprüft werden.
Ausgewertet werden Daten aus den jeweiligen Rettungseinsätzen, Klickzahlen, die durch den QR-Code generiert werden und Daten, die aus Befragungen des Rettungsdienstpersonals sowie der Bevölkerung erhoben werden.
Zusätzlich zu den Standorten, deren Rettungswagen mit dem neuen Design ausgestattet werden, wurden 43 regulär beklebte Fahrzeuge in die Studie einbezogen, die als Vergleichswerte hinzugezogen werden.
Rettungsdienst bei den Johannitern
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist eine der großen Rettungsdienstorganisationen in Deutschland. Mehr als 740.000 Notfalleinsätze absolvierten die Johanniter im Jahr 2020. Mehr als 350.000 Patienten wurden 2020 durch Krankentransporte befördert. Bundesweit sind die Johanniter in 289 Rettungswachen aktiv.
Über die Johanniter-Unfall-Hilfe
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 25.000 Beschäftigten, mehr als 43.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.
Quelle: johanniter.de
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